Die Großuhr (Buch von Klaus Dinger)
Wenn auch heute die Quarzuhr der alten Räderuhr schon längst den Rang als Zeitmesser abgelaufen hat, ist eine schöne alte Großuhr von gestern stets ein wohltuender und beachteter Kontrapunkt in unseren modern eingerichteten Wohnungen; und hin und wieder erwächst aus der Freude an solch taktvollen Hausgenossen in Form einer Großuhr sogar eine respektable Uhrensammlung. Allerdings sind Kenntnisse über den richtigen Umgang mit diesen alten Großuhrenschätzen weitgehend verloren gegangen, weil wir nicht mehr in dem Maße wie frühere Generationen auf die Großuhr angewiesen sind.
Darüber hinaus erklärt Klaus Dinger sachlogisch strukturiert, sehr ins Detail gehend und die physikalischen Zusammenhänge gelegentlich durch nachvollziehbare Beispielsrechnungen flankierend, wie Großuhren aufgebaut sind, wie die Werke der Großuhren funktionieren und was die Großuhr überhaupt zu Zeitmessern macht. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die umfassenden Anleitungen zur Wartung der Großuhr, Instandhaltung der Großuhr und Pflege der Großuhr. Außerdem finden sich Anleitung zu solchen Reparaturen an der Großuhr, die vom handwerklich erfahrenen Laien auch ohne die Spezialausrüstung eines Uhrmachers durchgeführt werden können.
So wird sicher mancher Gang zum Uhrmacher – so es ihn überhaupt noch in erreichbarer Nähe gibt! – unnötig, und der Besitzer der Großuhr lernt deren innere Werte zu schätzen.
Reparatur einer Großuhr
Bisher stand ja auf diesem Niveau kein aktuelles Uhrenfachbuch zur Reparatur einer Großuhr zur Verfügung. Deshalb freuen wir uns vom Verlag Historische Uhrenbücher besonders, dass der Heel-Verlag diese Uhrenbuch über die Großuhr auf unsere Empfehlung hin in sein Programm aufgenommen hat und so das Uhrenbuch auch in Farbe preiswert erscheinen konnte!
Rezendent Dr. Bernhard Huber schreibt zum Uhrenbuch “Die Großuhr”:
Der Autor dieser Neuerscheinung ist Ingenieur, Berufspädagoge und passionierter Uhrensammler. Bereits in früher Jugend faszinierte ihn ein federgetriebener Wandregulator seines Großvaters, den er versuchte zu zerlegen und dabei komplett ruinierte. Heute ist Klaus Dinger selbst Großvater und hat nun ein gut zu lesendes Uhrenbuch überd ie Großuhr geschrieben, in das er als Sammler seine jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit mechanischen Großuhren eingebracht hat. Im Mittelpunkt stehen die in großer Zahl verbreiteten Uhrwerke von Stand-, Wand- und Tischuhren, in der Regel bereits aus der Frühzeit der industriellen Fertigung, also Frankreich, Deutschland und Schweiz. Zielgruppe für dieses Uhrenbuch sind nicht Uhrmacher, sondern interessierte Laien, die hier die Möglichkeit erhalten, wichtige Basisinformationen für den Umgang mit mechanischen Uhren im eigenen Besitz zu erwerben. Für eine vertiefte Beschäftigung mit Uhrenreparaturen und Instandhaltung steht ein ausführliches Literaturverzeichnis zur Verfügung.
Nach einer kurzen Einführung in die Grundelemente einer mechanischen Uhr mit Energiespeicher, Räderwerk und Hemmung folgt ein umfangreiches Kapitel über die technischen Merkmale der Großuhren und der gebräuchlichsten Hemmungen, Pendelkonstruktionen und Schlagwerksysteme (Schlossscheiben- und Rechenschlagwerke). Im Abschnitt über die Hemmungen der Großuhr wird jeweils kurz auf die Spindelhemmung, den Clement‘schen und den Schwarzwälder Ankergang, die Grahamhemmung, die Scherenhemmung und die Brocothemmung eingegangen. Hierbei gibt es für jeden Hemmungstyp eine Zeichnung und eine knappe Erläuterung. Der Leser soll also lediglich in der Lage sein, die Hemmungstypen voneinander zu unterscheiden und muss sich nicht mit deren Funktionsweise oder Konstruktion im Detail auseinandersetzen. Es folgen Hinweise zum richtigen Aufstellen und Aufziehen der Großuhren, für das Zeigerstellen und die Synchronisierung von Schlag und Uhrzeit (ein oft für Laien bereits unüberwindbares Problem). Mit dem Abschnitt über die korrekte Dosierung beim Ölen, die Pflege von Holz-, Marmor- und Metallgehäusen, die Aufarbeitung von Zifferblatt und Zeiger sowie Maßnahmen zur Gangregulierung gelangt man allmählich ins Eingemachte. Nun geht es ans Uhrwerk und der Autor versucht zunächst mit einem Diagnoseschlüssel über die wichtigsten Ursachen für gängige Probleme im Geh- und Schlagwerk der Großuhr bei der Fehlersuche zu helfen. Es folgt logisch strukturiert dann das Zerlegen, Reinigen und Zusammensetzen eines Uhrwerks einer Großuhr, versehen mit vielen praktischen Tipps wie z.B. das Richten der am Anker befestigten Ankergabel für einen gleichmäßigen Gang oder das Beseitigen einer Blockade in einem Rechenschlagwerk. Mit dem Ersatz eines Lagerzapfens ist dann die Grenze der hier vermittelten Fähigkeiten erreicht.
Zur Zeit steht als Einstiegswerk in die Thematik der mechanischen Räderuhr / Großuhr kein aktuelles Uhrenfachbuch zur Verfügung. Insofern ist diese Neuerscheinung zu begrüßen, die durchgehend mit farbigen Abbildungen und illustrativen Zeichnungen versehen ist. Nachdem es zunehmend schwieriger wird, für Großuhren, die ihren Dienst versagen, in der Nähe einen Uhrmacher zu finden, kann das vorliegende preisgünstige Uhrenbuch für den mit etwas handwerklichem Geschick versehenen Uhrenfreund ein erster Einstieg zur Selbsthilfe sein, der die weitergehende Beschäftigung und Vertiefung in die Materie fördert.
Leseprobe
(ca. 300 kB/ reduzierte Auflösung)
Wie repariert man eine Großuhr?
Das Buch von Klaus Dinger “Die Großuhr: Pendule, Regulator & Co., Technik, Geschichte, Instandhaltung und Reparatur” gibt Antwort auf die Frage wie man eine Großuhr repariert und wie man die Großuhr richtig aufstellt und instandhält. Außerdem lehrt es über die Geschichte der Großuhr.
Das Großuhrenbuch bespricht u.a. die Hemmungen an Großuhren, die Pendelkonstruktionen und die Schlagwerksysteme. Des Weitere hilft es den richtigen Platz für eine Großuhr zu finden und zeigt wie man die Großuhr richtig aufzieht, die Zeiger der Großuhr richtig stellt und die Synchronstellung von Schlag und Uhrzeit der Großuhr sicherstellt.