Die Feinstellung der Uhren (Buch von Giebel und Helwig)

1. Oktober 2024 von Redaktion
Die Feinstellung der Uhren (Buch von Giebel und Helwig)
Buchcover: Die Feinstellung der Uhren

Buch über die Feinstellung von Uhren

Das Buch “Die Feinstellung der Uhren” ist ein gemeinsames Werk von Dr. K. Giebel (1879-1950) und A. Helwig (1887 bis 1974) und erschien im Verlag Technik Berlin 1952. Das Buch gliedert sich in zwei Teile: einen vorwiegend theoretischen Teil – verfasst von K. Giebel (Seite 17 bis 187) – und einen praktischen Teil mit Arbeitsanleitungen (Seite 191 bis 587), den A. Helwig schrieb. Daran anschließend finden wir noch die Veröffentlichung eines Prüfscheines mit Anlage, Prüfwerte für Chronometer und ein Sachwortverzeichnis. Erstmalig erscheint hier eine Auflage mit den im Text erwähnten Kurventafeln von Helwig.

Die Einleitung des ersten Teiles beginnt mit Gangreglern, wie Windfang und Kegelpendel. In der Folge dann der schwingende Gangregler: das Pendel und die Unruh mit Spiralfeder, Stimmgabel und schwingende Kristalle, um nur Einige zu nennen. Das nächste Sachgebiet mit 16 Kapiteln des Buches ist dem Pendel gewidmet. Es folgen über 30 Abschnitten mit Spiralfeder und Unruh. Mit dem Kapitel Uhrenprüfung und -beobachtung wird der theoretische Teil beendet. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich mit den “Arbeitsanweisungen für die Feinstellung” (s. Inhaltsverzeichnis).

Inhaltsverzeichnis
(ca. 300 kB/ reduzierte Auflösung)

Buch über die wissenschaftlichen Grundlagen von Breguet-Kurven

Wie aktuell dieses Buch ist, wird dem Fachmann bewusst, wenn er für eine Glashütter Taschenuhr eine Breguet-Spirale anfertigen soll. Die außergewöhnlichen Präzisions-Uhren, wie sie beispielsweise die Firma A. Lange & Söhne herstellte, haben so individuelle Breguet-Kurven, dass es unmöglich ist, ohne die wissenschaftlichen Grundlagen, die dieses Buch vermittelt, die erforderliche Präzision zu erreichen. Die Erkenntnisse der inneren Breguet-Kurven sind in keinem Fachbuch so hervorragend erklärt, beschrieben und gezeichnet, wie sie Altmeister Helwig hier publiziert.

Buch über die Arbeitsweise für den Isochronismus

Die maximale Arbeitsweise für den Isochronismus wird so anschaulich behandelt, dass die Popularität, die Alfred Helwig bei seinen Schülern genoss, nachempfunden werden kann. Die kompliziertesten Vorgänge, wie das Schlottern der Ankergabel, sind in großformatigen Demonstrationszeichnungen so klar dargestellt, dass es den Rezensenten nicht wundert, warum noch heute ein legendärer Pathos an die Person Helwigs geknüpft ist.

Erfinder von Tourbillons

Abgesehen von seinen pädagogischen Fähigkeiten darf man nicht vergessen, dass A. Helwig auch der Erfinder des “Halbfliegenden-” und “Fliegenden-” Tourbillons ist. Bis heute konnte seine Erfindung und Ausführung auf diesem Gebiet nicht überboten werden.

Gerade das Kapitel “Einfluss der Hemmung im Seechronometer” lässt den ganz großen Kenner dieser Hemmung erkennen. Bei seinen Tourbillons wurden die Erfahrungen so ausführlich erprobt, dass jeder, der mit dieser Hemmung konfrontiert wird, dankbar die Informationen aus diesem Buch zur Kenntnis nimmt. Die zu behandelnden Themen sind in perfekter Methode dargestellt, so dass nachfolgende Lehrbücher, selbst mit photographierten Details, nicht annähernd die Dynamik und das Spektrum vermitteln können, wie es durch die Zeichnungen in diesem Buch erreicht wird.

Nachdem die Lehrmethoden für das klassische Uhrmacherhandwerk durch die fortschreitenden Quartz-Zeit-Messtechniken verdrängt werden, ist dieses Buch eine echte Bereicherung für jeden, der mit der traditionellen Uhrmacherei konfrontiert wird oder konfrontiert werden möchte.

nach O. H.
in Alte Uhren, 1983

Kategorie: Uhrenbücher
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