Armbanduhren – Technik, Funktion und Bewertung – Das Handbuch für Sammler und Experten (Buch v. Mehltretter)

17. November 2024 von Redaktion
Armbanduhren - Technik, Funktion und Bewertung - Das Handbuch für Sammler und Experten
Buchcover: Armbanduhren – Technik, Funktion und Bewertung – Das Handbuch für Sammler und Experten

Buch über die Geschichte und Technik von acht Schweizer Uhrenmarken 

Dieses neue Handbuch darf im Regal keines Uhrenliebhabers fehlen. Nicht nur die exklusiven Fotografien werden Sammler wertvoller Armbanduhren begeistern. Der Uhrenexperte und Maschinenbauingenieur J. Michael Mehltretter führt ein in die Geschichte und Technik von acht Schweizer Uhrenmarken. Unabhängig von den Herstellern hat er fundierte Informationen gesammelt: Er gibt einen Leitfaden für den Erwerb edler Uhren, Kostenbeispiele für deren Revision und beschreibt die Wertentwicklung. Zugleich zeigt er die Uhren im Kontext eines Lifestyles mit schnellen Autos und Gourmetrestaurants. Ein Genuss für Leser mit Geschmack.

Rezension von Dr. Huber, DGC e.V.
Der Autor des soeben in 3. Auflage frisch erschienen Buchs ist für Armbanduhrenfreunde kein Unbekannter. Bereits 1995 veröffentlichte der leidenschaftliche Sammler hochwertiger Armbanduhren in „Klassik Uhren“ einen „Praxisreport“ über das Kaufen und Revidieren von alten Automatikuhren. Sein eindrucksvolles Wissen bewies er umfangreich in seinen Büchern. 2006 erschien von ihm „Die Noblen aus der Schweiz. Besondere Armbanduhren aus der großen Zeit der mechanischen Uhren“. 2011 folgte „Patek Philippe Armbanduhren, Kultobjekt und Wertanlage. Wissen – Märkte – Preise“. Wichtige Teile aus diesen beiden Werken wurden in das vorliegende Buch übernommen. Mit 456 Seiten ist es umfangreicher als alle anderen Publikationen zuvor und inhaltlich erweitert.
Der Autor beobachtet seit über 25 Jahren intensiv den internationalen Markt für Armbanduhren. Er besitzt umfangreiche persönliche Erfahrungen, auch aufgrund der direkten Kontakte zu Schweizer Uhrenfirmen. Sein Interesse gilt den führenden Uhrenmarken und ihren Modellen. Im Mittelpunkt des Buchs stehen die Firmen Audemars Piguet, IWC, Jaeger-LeCoultre, A. Lange Söhne, Patek Philippe, Rolex und Vacheron & Constantin. Hier werden jeweils die Firmengeschichte und dann chronologisch vom Autor die verschiedenen Uhrenmodelle mit Schwerpunkt auf technische Konstruktionsdetails besprochen. Ergänzt werden die Angaben durch Informationen zu Referenz- und Gehäusenummern. Durchgehend wird der Text von ausgezeichneten Farbfotos begleitet. Am ausführlichsten mit 76 Seiten ist das Kapitel zu Patek Philippe. Weil der Verfasser Ingenieur und nicht Historiker ist, hat Gisbert L. Brunner die Entwicklungsgeschichten zu den Schweizer Uhrenmarken beigesteuert. Das Kapitel zu A. Lange & Söhne stammt komplett von Peter Braun. Dankenswerterweise hat der Autor versucht, im Kapitel Rolex zu diesen Uhren etwas mehr Transparenz zu schaffen und auf bisher nicht beantwortete Fragen einzugehen.
Nach dem umfangreichen Firmenteil werden dem Sammler anhand von neun gekauften alten Armbanduhren und deren Geschichten Ratschläge für das Kaufen und Revidieren vermittelt. Es schließt sich ein Kapitel über Automatikwerke an, das ganz aus der Ingenieurssicht des Autors geschrieben ist und beeindruckend tief in die konstruktiven Aspekte dieser Uhrwerke eintaucht. Die Kaliber JLC 975, VC 2475 und Rolex 3135 sind Gegenstand des eingehenden Vergleichs. Im nächsten Abschnitt geht es in ähnlicher Art um aktuelle Armbandchronographen. Hier werden anhand des Rolex Daytona Chronographen als Referenzobjekt das da Vinci Modell von IWC, der Master Compressor Chronograph von JLC und der Jahreskalender Chronograph von Patek Philippe verglichen. Weiter geht es mit edlen Sportuhren, bei denen die Royal Oak von AP, die Nautilus von PP sowie das Modell 222 von VC zum Zuge kommen.
Mit über 50 Seiten widmet sich der Autor dann dem Thema Zifferblätter, zu dem bisher nur wenig publiziert wurde. Speziell beim Erwerb älterer Uhren sollte man wissen, ob das Zifferblatt noch original ist. Anhand von ca. 100 Fotos werden die verschiedenen Herstellverfahren beschrieben und worauf der Uhrensammler achten muss.
Nun geht es zu den physikalischen Grundlagen, welche die Ganggenauigkeit einer Uhr bestimmen. Das Kapitel verfasste der Naturwissenschaftler Dr. R. Thoma. Die Einflüsse von Unruhfeder, Unruhreif, Schmierung und Luftdruck werden mathematisch ermittelt und bewertet. Anschließend vermittelt Michael Mehltretter seine Erfahrungen und Gedanken zum Thema Ganggenauigkeit aus Sicht des Ingenieurs. Hierzu beschäftigt ihn anhand konkreter Uhrenmodelle die Frage, wie Konstruktion und Fertigungstechnik den genauen Gang eines Uhrwerks beeinflussen. Verblüffend hier, dass es eine NOMOS CLUB SP’ORT mit ihren Gangwerten durchaus mit einer Rolex Sea Dweller aufnehmen kann.
Die abschließenden Ausführungen im Buch sind an den Sammler gerichtet und beginnen mit einer detaillierten Checkliste, die beim Kauf jeder Uhr abzuarbeiten ist und enden mit 4 Seiten zum Thema Wert und Wertsteigerung.
Das Buch weist eine außerordentlich hohe Sachdichte auf, welche die tiefgehenden und umfangreichen Sachkennnisse des Autors widerspiegelt. Es besitzt aufgrund der vielen kleinen Geschichten und Erlebnisse, die der Autor beisteuert, eine erzählerische Qualität, die man kaum bei anderen Autoren findet. Für den Sammler, der auf Uhren der im Buch präsentierten führenden Hersteller fokussiert ist, ist das Werk ein erstklassiges Kompendium. Darüber hinaus ist es für jeden Armbanduhrsammler, der sich eingehender mit der konstruktiven Entwicklung und den technischen Details moderner Uhrwerke beschäftigen möchte, ein hochinteressantes Buch, in dem der Autor seine 25-jährige Erfahrung im Erforschen dieser Zeitmesser weitergibt.

Kategorie: Uhrenbücher
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