Der Uhrmacher an der Drehbank (Jendritzki)
Die nunmehr 6. Auflage des Buches “Der Uhrmacher an der Drehbank” ist sprachlich noch einmal überarbeitet, einige Bilder wurden verbessert. Inhaltlich entspricht sie der 5. Auflage.
Im Jahr 2003 startete der Verlag Historische Uhrenbücher mit dem von uns überarbeiteten Uhrmacherdrehbankbuch von Hans Jendritzki “Der Uhrmacher an der Drehbank” seine Tätigkeit. Die damalige Überarbeitung war als Drehbankbuch für die Uhrmacherausbildung gedacht und entsprechend aufgebaut. Die 5. Auflage, auf der die vorliegende 6. Auflage basiert, erfuhr 2015 eine gründliche Neubearbeitung unter besonderer Berücksichtigung des Hobbyisten. Dazu konnten wir einen profunden Uhrenfachmann als Co-Autor gewinnen: Severin Rikl. Deshalb wundert es nicht, dass mit der 5. Auflage der Umfang des Drehbankbuches für den Uhrmacher zur Anwendung, Pflege und Wartung einer Uhrmacherdrehbank um ca. 30% angewachsen ist (115 S. zu 152 S., 370 Abb. zu 510 Abb.).
Das Buch über die Uhrmacherdrehbank wurde nicht nur neu gegliedert und um einige Kapitel und ein Stichwortverzeichnis erweitert, sondern auch Zeile für Zeile und Bild für Bild auf den Prüfstand gestellt. Da uns nun auch eine Uhrmacherdrehmaschine von Vector zur Verfügung stand, konnte auch diese für neue Fotos und Beschreibungen herangezogen werden. Dieses Drehbankbuch eignet sich für alle Besitzer von Kleinstdrehmaschinen und Drehstühlen!
Buch über die Grundbestandteile einer Uhrmacherdrehbank
Das Drehbankbuch von Hans Jendritzki “Der Uhrmacher an der Drehbank” geht ausführlich auf die Grundbestandteile einer Uhrmacherdrehbank ein. Dabei werden z.B. der Spindelstock, der Reitstock, die Stichelauflage, der Kreuzsupport, die Planscheibe und die Wange einer Uhrmacherdrehbank besprochen.
Buch über die Einzelteile der Uhrmacherdrehbank
Das Uhrmacherdrehbankbuch widmet sich in einem langen Kapitel den Einzelteilen einer Uhrmacherdrehbank als da beispielhaft wären: der Spindelstock, die Reitstöcke, die Stichelauflage und ihre Einsätze, die Handdrehstichel und der Kreuzsupport.
Buch über die Dreharbeiten an der Uhrmacherdrehbank
Das Drehen zwischen Spitzen, das Andrehen dünner Zapfen, das exzentrische Drehen, das Drehen einer Unruhwelle, das Drehen einer Aufzugwelle, Das Eindrehen eines Triebes, Anfertigen einer Steinfassung: all diese Aspekte und weitere werden im 6. Kapitel des Uhrmacherdrehbankbuches beschrieben.
Buch über die Schraubenherstellung an der Uhrmacherdrehbank
Auch der Herstellung von Schrauben an der Uhrmacherdrehbank ist ein eigenes Kapitel in diesem Drehbankbuch zugedacht.
Buch über die Anordnung und den Antrieb der Uhrmacherdrehbänke
Wie ordne ich eine Uhrmacherdrehbank an? Wie gestaltet sich der Antrieb einer Uhrmacherdrehbank? Auch hier findet das Drehbankbuch von Hans Jendritzki zur Anwendung, Pflege und Wartung einer Uhrmacherdrehbank auf gut 10 Seiten Antworten.
Buch über die Maschinenwartung einer Uhrmacherdrehbank
Ein umfangreiches Kapitel des Drehbankbuches geht der Frage nach wie man eine Uhrmacherdrehbank wartet. Es wird sowohl auf den Korpus der Uhrmacherdrehbank als auch z.B. auf den Schnurlauf, die Riemenscheibe, die Wange, die Gleitlagerspindel und viele weitere eingegangen.
Buchrezension zum Uhrmacherdrehbankbuch (5. Aufl.) “Der Uhrmacher an der Drehbank” von Jürgen Eichardt:
Das gleichnamige Drehbankbuch zur Anwendung, Pflege und Wartung einer Uhrmacherdrehbank von Hans Jendritzki / Michael Stern aus dem Jahre 2003 “Der Uhrmacher an der Drehbank” wurde nun unter Mitarbeit des Uhrmachers Severin Rikl neu überarbeitet. Beim ersten Durchblättern durch das Uhrmacherdrehbankbuch fällt der hohe Anteil klarer Fotos und aussagekräftiger Zeichnungen sehr positiv auf. Das sind rechnerisch fast vier Abbildungen pro Seite, wir finden also keine „Bleiwüste“ vor. Die Texte erklären diese Abbildungen. Sie stammen teils aus alten Firmenkatalogen. Die etwas antiquierten Begrifflichkeiten und Ausdrucksweisen sind dem Alter der Originalausgabe geschuldet, schmälern aber keinesfalls das Verständnis der jeweiligen Thematik.
In neun Kapiteln erfährt der interessierte Leser, das sind Uhrmacher aber auch die neue Zielgruppe Heimwerker, Feinwerker und Modellbauer, alles über die kleinen Uhrmacherdrehmaschinen, ihre einzelnen Komponenten, ihre sinnvolle Anwendung und gute Pflege. Gerade Letztere und der Zwang, diese Drehmaschinen nie zu überfordern, ist zur Werterhaltung einer solchen Drehmaschine unerläßlich. Nahezu alle älteren Drehmaschinen, die man selbst heute noch gut erhalten gebraucht erwerben kann (www.ebay.de), aber auch heute neu angebotene Uhrmacher-Drehstühle (Beispiele: Bergeon, VECTOR, Schaublin u.a.) werden im Uhrmacherdrehbankbuch vorgestellt, ihre Unterschiede, Antriebe und Eigenheiten besprochen.
Nach einer einleitenden Erklärung vom Aufbau einer solchen Drehmaschine wird selbstverständlich die Drehtechnologie erklärt, die sich nur durch die Kleinheit der Teile von jenen auf größeren Drehmaschinen unterscheidet. Man erkennt schnell, daß diese Drehmaschinen fast nur für die Herstellung kleinster Teile benutzt werden können.
Im Kapitel 4 werden auf 41 Seiten alle Elemente einer Uhrmacher-Drehmaschine beschrieben, die man teilweise nur von diesen kleinen Maschinchen und deren spezieller Arbeitsweisen her kennt. Die Spannmittel einer Uhrmachermaschine, von den Lackscheiben über die besonderen Formen der Planscheiben und Futter, Broschen bis zu den wichtigsten Spannmitteln, den amerikanischen Spannzangen, werden vorgestellt und ihre Möglichkeiten aber auch ihre Grenzen dargestellt.
Ausführlich werden dann auch die wichtigsten Arbeiten des Uhrmachers erklärt, welche er auf der Uhrmacherdrehmaschine anwendet, um Uhrenteile herzustellen bzw. auch zu reparieren. Dies kann als Quelle für eigene, ähnlich gelagerte Arbeiten genutzt werden. Die alte Arbeit des Stichelns mit selbstgeschliffenen Sticheln auf einer Stichelauflage, wird wohl heute, im Zeitalter der Kreuzsupporte, fast nicht mehr angewendet. Es ist jedoch gut, wenn man wenigstens einmal davon gehört hat. An vielen Stellen im Drehbankbuch bekommt man Anregungen, wie man durchaus einfache Maschinenteile und Zubehöre auch selbst bauen kann.
Auch wichtig: die gründlichen Literatur-, Stichwort- und Bezugsquellenverzeichnisse am Ende des Drehbankbuches zur Anwendung, Pflege und Wartung einer Uhrmacherdrehbank. Gut finde ich auch, daß an zahlreichen Stellen nützliche Hinweise auf Webseiten im Internet gegeben werden. Der Hobbydreher nutzt dieses Drehbankbuch, neben anderen ähnlichen, als Informationsquelle und Lehrbuch. Es sollte in keiner Werkstatt fehlen, man bekommt ein Gespür für die feinen Arbeiten, ich kann das Drehbankbuch sehr empfehlen, auch für Besitzer von Klein- und Tischdrehmaschinen.
Jürgen Eichardt