Beschreibung der Hemmungen (Buch von Martens)

Art.Nr.: F12

Buchtitel: Beschreibung der Hemmungen
Autor: J. H. Martens (Furtwangen 1858 + 1875 + 1876)
ISBN: 978-3-9810461-4-4 / 9783981046144
Fakten: Reprint Berlin 2007, 248 S. + 70 S., Format DIN A5, 30 Tafeln, Format DIN A4 quer

Uhrenbuch über Hemmungen

Der Titel umfasst zwei Bücher über Hemmungen:

 

1. Beschreibung der Hemmungen der höheren Uhrmacherkunst, Anleitung zur Anfertigung dieser Hemmungen und die Kunst Edelsteine zu jeglichem Gebrauche für Uhren zu bearbeiten

+

2. Beschreibung der neuen freien Chronometer-Hemmung mit Ruhecylinder und Schutz gegen unzeitgemäße Auslösung, nebst Nachtrag

In den Büchern werden folgende Hemmungen und Ihre Anfertigung besprochen:

- ruhende Ankerhemmung für Pendeluhren (Graham)
- verbesserte ruhende Ankerhemmung für Pendeluhren
- englische Ankerhemmung
- schweizer Ankerhemmung
- weitere Ankerhemmungen
- Zylinderhemmung
- ruhende Doppelradhemmung (Duplex)
- freie Federhemmung für Taschenchronometer
- freie Doppelrad-Federhemmung für Taschenchronometer
- freie Hemmung mit dem Schwengel (Echappement à bascule) für Taschenchronometer
- freie Hemmung von Robin
- freie Hemmung Ancre-bascule
- freie Hemmung mit stetiger Kraft (Echappement à force constante)
- freie Hemmung mit stetiger Kraft und Auslösung (Echappement à force et dégagement constants)

+

- Beschreibungen der neuen freien Chronometer-Hemmungen mit Ruhecylinder und Schutz gegen unzeitgemässe Auslösung nebst Nachtrag



Inhaltsverzeichnis und einige Probeseiten  
(ca. 500 kB/ reduzierte Auflösung)


Rezension von Dr. Bernhard Huber , DGC e.V.
Die beiden fast schon als verschollen geglaubten Veröffentlichungen von Martens – erster Lehrer der Uhrmacherschule in Furtwangen – konnte der Verlag Historischen Uhrenbücher glücklicherweise wieder ausgraben und in einem Buch mitzugehörigen Atlasband zusammenfassen. Text (DIN A5) und Tafeln (Atlas, DIN A4) wurden getrennt gedruckt, um die Tafeln weitgehend in Originalgröße darstellen zu können und die Handhabung beim Lesen zu erleichtern. Neben dem Text in der gewohnten hohen Druckqualität des Verlags Historische Uhrenbücher besticht hier vor allem der wertvolle Atlasband mit den Lithografietafeln auf Spezialpapier in einer nicht mehr zu übertreffenden und ästhetisch hervorragend gelungenen Spitzenqualität. Möglich ist so etwas nur aufgrund der jahrelangen fundierten Erfahrung von Michael Stern mit der Digitalisierung. Ein absolutes Muß für jeden bibliophilen Uhrenfreund und auch sehr interessant im Vergleich zu der 1866 erschienen Preisschrift von Moritz Grossmann „Der freie Ankergang für Uhren“.
 
Martens beschreibt neben aktuellen Uhrenhemmungen der Zeit um 1858 auch die Anfertigung der wichtigsten benötigten Hemmungsteile bis hin zur Herstellung der nur zwei hundertstel Millimeter starken Goldfeder einer Chronometerhemmung. Die genaue Schilderung all der vielen Schritte zur Anfertigung der nötigen Hemmungsteile ist seine Stärke. Das gilt sowohl bei den Arbeitsverfahren als auch für Werkzeuge und Werkstoffe.
 
Das Buch von Martens ist unter mehreren Aspekten von Interesse. Zum einen, weil es trotz seines Titels die Uhrmacherei gerade nicht als „Kunst“ sondern als „Wissenschaft“ mit exakten Regeln betrachtet und damit vorhersagbare Ergebnisse bei deren richtiger Befolgung garantiert. An die Stelle von intuitivem Erfahrungswissen eines Meisters wird ein begründeter und vermittelbarer Regelkanon gesetzt, dessen Umsetzung auf die Verhältnisse der durchschnittlichen Werkstatt zugeschnitten ist. Uhrmacherische Kompetenz geht bei Martens in einer Zeit, in der Präzisionsuhren überwiegend noch nicht fabrikmäßig hergestellt werden, daher über Reparaturkompetenz hinaus. Von vergleichbaren Titeln (z. B. Jürgensen) unterscheidet sich Martens dadurch, dass er nicht nur Prinzipien beschreibt, sondern Konstruktions- und Arbeitsverfahren mit genauen Maßangaben bringt. Durch die Fokussierung auf den Bau von Hemmungen ergibt sich eine Praxistauglichkeit der beschriebenen Verfahren, die anderswo nicht zu finden ist. Die Diskussion unterschiedlicher Varianten desselben Hemmungstyps macht deren Stärken ebenso wie ihre neuralgischen Punkte nachvollziehbar und ermöglicht damit eine „eigene Meinung“. Darüber hinaus beschreibt Martens nicht nur die benötigten spezifischen Werkzeuge und Vorrichtungen und ihre Verwendung, sondern gibt auch Anleitungen zu ihrer Herstellung. Das verbessert nicht nur das Verständnis von Arbeitsmitteln und Arbeitsverfahren, es ermöglicht uns vielfach überhaupt erst, so wie beschrieben zu arbeiten. Gerade wenn bei der Reparatur von alten Uhren „eigentlich alles fehlt“ an Spezialwerkzeugen und Ersatzteilen, sind solche Hilfestellungen kaum zu unterschätzen. Ein Musterbeispiel hierfür ist die ausführliche Darstellung der „freien Chronometerhemmung“ von Martens. Ohne diese genaue Anleitungen wären diese Verfahren heute wahrscheinlich längst verloren. Insgesamt werden folgende Hemmungen und Ihre Anfertigung besprochen:
 
Ruhende Ankerhemmung für Pendeluhren (Graham), verbesserte ruhende Ankerhemmung für Pendeluhren, englische und schweizer Ankerhemmung, weitere Ankerhemmungen, Zylinderhemmung, ruhende Doppelradhemmung (Duplex), freie Hemmungen für Taschenchronometer: Federhemmung, Doppelrad-Federhemmung, Hemmung mit dem Schwengel (Echappement à bascule), Hemmung von Robin, Hemmung Ancre-bascule, Hemmung mit stetiger Kraft (Echappement à force constante), Hemmung mit stetiger Kraft und Auslösung (Echappement à force et dégagement constants). Ausserdem: Beschreibungen der neuen freien Chronometer-Hemmungen mit Ruhecylinder.
 

Inhaltsverzeichnis und einige Probeseiten  
(ca. 500 kB/ reduzierte Auflösung)

 

Buchinhalt:
 

 

Preis:

69,50 EUR

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Beschreibung der Hemmungen (Buch von Martens)

Beschreibung der Hemmungen (Buch von Martens)